Funktionsdesign – Standardisierung unabhängig von den Medien

Auf einem Etikett mit minimalen Informationen befindet sich ein QR-Code. Mit dem Smartphone kann dieser QR-Code gescannt werden, sodass die Homepage des Herstellers aufgerufen wird. Dort wird die vollständige Anleitung angezeigt, in der bestimmte Handlungssequenzen als Video zwischen Text eingebettet sind. Solch eine Verzahnung von Medien ist längst keine Zukunftsmusik mehr, sondern die Realität.

Die Möglichkeiten der Nutzung und Verzahnung von Medien beeinflussen die Gestaltung von Nutzungsinformationen. Informationen können über unterschiedliche Darstellungsformen (z. B. Text, Einzelbild, Bewegtbild, Audio) an Nutzer:innen herangetragen werden. Es geht nicht mehr nur darum, dass Text und Einzelbild standardisiert werden, sondern auch alle anderen Darstellungsformen. Dadurch wird die Standardisierung komplexer.

Die Standardisierungs- und Strukturierungsmethode Funktionsdesign ist universell und flexibel einsetzbar. Die Ursprünge des Funktionsdesigns liegen in den klassischen Darstellungsformen: Text und Bild. Allerdings strukturiert Funktionsdesign Informationen nicht nach Darstellungsformen, sondern stellt den kommunikativen Zweck in den Vordergrund. Dieser Zweck ist weitestgehend unabhängig von der Darstellungsform. Stellen Sie sich zum Beispiel die Funktionale Einheit „Handlungsaufforderung“ vor. Dazu können gleichermaßen für Texte als auch für Videosequenzen Festlegungen getroffen werden. Es kommen lediglich neue medienspezifische Regeln hinzu. Diese Festlegungen können in einem Redaktionsleitfaden nach Funktionsdesign dokumentiert und in die alltägliche Arbeit integriert werden.

Untersucht wurde der Einsatz des Funktionsdesign mit neuen Medien im Rahmen des Forschungsprojektes „Multimediales Funktionsdesign“ durch die Hochschule Furtwangen, siehe Downloads.