Funktionsdesign – Standardisierung von Videos
Die daraus resultierenden medienspezifischen Regeln werden in einem Redaktionsleitfaden nach Funktionsdesign festgehalten. Bei der Standardisierung nach Funktionsdesign ist die Handlungssequenz ein zentrales Element, das auch ein wichtiger Bestandteil von Videos ist: Instruktionsvideos bestehen in der Regel aus einer Handlungssequenz. Typische Elemente einer Handlungssequenz sind Handlungsziele und Warnhinweise, Handlungsaufforderungen und Resultate.
Zusätzlich zu den Regeln in einer klassischen Anleitung werden für den Warnhinweis Regeln zur Interaktion mit der Videosteuerung aufgestellt. So muss beispielsweise über Interaktion sichergestellt werden, dass Nutzer:innen einen Warnhinweis zur Kenntnis genommen haben: Das Risiko, dass ein bedeutender Warnhinweis im Video zu sehen ist, während die Zielperson „gerade mal nicht hinschaut“, ist systematisch und daher schon haftungsrechtlich nicht akzeptabel. Eine weitere Regel für das Element Warnhinweis kann beispielsweise definieren, wie Audio-Signale zur Steuerung der Aufmerksamkeit verwendet werden.
Für die Handlungsaufforderung benötigen Sie beispielsweise Regeln zum Umgang mit Perspektive und Texteinsatz. So können Sie steuern, wie ein Perspektivwechsel gezielt verwendet wird, um ein Detail zu zeigen, das sonst nicht zu sehen ist.
Für den Texteinsatz in Videos ist eine klare Kriterienliste unabdingbar. In unseren Forschungsprojekten konnten wir beispielsweise folgende Kriterien identifizieren:
- Unsichtbare Eigenschaften von Gegenständen, zum Beispiel „feuchtes Tuch“
- Logische Beziehungen, zum Beispiel Ursache-Wirkung
- Begründungen, wenn Nutzer:innen Wissen aufbauen sollen
- Negationen und Warnungen: „Zeige, was man tun soll; zeige nicht, was man nicht tun soll.“
Unabhängig davon, welche Elemente Videos in Zukunft noch bereithalten, mit Funktionsdesign sind Sie für jeden Fall gewappnet.